Koeppentage · Meldungen

Greifswalder Koeppentage 22. bis 28. Juni 2017

Unter dem Zitat aus „… gefangen im Auge der Kamera…“ aus Wolfgang Koeppens Text „Übers Jahr vielleicht wieder in Venedig“, präsentiert das Koeppenhaus die diesjährige Ausgabe des Literaturfestivals „Koeppentage“. Vom 22. bis 28. Juni nehmen Veranstaltungen rund um den 111. Geburtstag von Wolfgang Koeppen den Schriftsteller und sein Werk in den Fokus.
In diesem Jahr widmen sich die Koeppentage dem Film und der Fotografie. In seiner Zeit als Feuilletonredakteur beim „Berliner Börsen-Courier“ schrieb Wolfgang Koeppen neben Theater- und Literaturkritiken auch zahlreiche Filmkritiken. Er verfasste Drehbücher für Kinofilme und u.a. eine Reportage über die Dreharbeiten zu „F.P.1 antwortet nicht“, einem futuristischen Film von 1932 über Stützpunkte im Meer, die den Transozeanflug ermöglichen sollten. „… und ein Ingenieur erfand die schwimmende Insel aus Stahl, die Flug-Plattform 1, die nicht im Meer verankert, sondern auf der [Greifswalder] Oie geschaffen wurde, und die nicht den Fliegern dient, sondern dem Film und eine stille Insel in ein lärmendes Babelsberg verwandelt hat.“*
Neben weiteren Filmen, die u.a. zurück in Koeppens Jugend nach Masuren führen oder zu einem seiner Lieblingsziele nach Venedig, wird ein Hörspiel basierend auf seinem Drehbuch präsentiert.
Eine neue Kabinettausstellung im „Münchner Zimmer“ widmet sich dem Fotografen Koeppen und der Selbstinszenierung.

*Wolfgang Koeppen, „Ein Leuchtturm und tausend Lampen“, Berliner Börsen-Courier, 1932

Kurzprogramm hier, ausführlich in der pdf Programm Koeppentage2017

Film + Lesung
Donnerstag 22.06.2017, 19.30 Uhr, Koeppenhaus, Eintritt 3 Euro
„Ich bin gern in Venedig warum“

Ein alter Mann, Wolfgang Koeppen, geht durch das winterliche Venedig, er erinnert sich laut und spricht dieser Stadt zu, in der er gern ist, ohne sagen zu können warum. Ständig beobachtet und verfolgt vom ‚Geist Venedigs‘, einer barock kostümierten Gestalt mit Dreispitz und Fernrohr, flieht Koeppen die Kamera eher als sich ihr zu stellen.
Schauspieler Hannes Rittig liest u.a. aus Koeppens Brief an den Regisseur und einen Text über die Dreharbeiten.
TV-Film, WDR 1980, Regie: Ferry Radax, 58 Min

Ausstellungseröffnung
Freitag 23.06.2017, 19.30 Uhr, Koeppenhaus, Eintritt frei
Wolfgang Koeppen – „… gefangen im Auge der Kamera …“

Eine Ausstellung des Wolfgang-Koeppen-Archivs.

Film
Freitag 23.06.2017, 20.00 Uhr, Koeppenhaus, Eintritt frei
„Der Stadtschreiber von Bergen-Enkheim 1975 – Wolfgang Koeppen“

Der Film beschäftigt sich ausführlich mit der damals noch selbstständigen Stadt Bergen-Enkheim (seit 1977 ein Stadtteil von Frankfurt am Main) und dem ersten Preisträger Wolfgang Koeppen, der seine Texte selbst spricht. Entstanden ist ein zeitgenössisches Portrait Koeppens und seines Wohnorts auf Zeit.
Einführung: Katharina Krüger, Literaturwissenschaftlerin, Universität Hamburg

Hörspiel
Samstag 24.06.2017, 19.30 Uhr, Koeppenhaus, Eintritt frei
„Bei Betty“ – Hörspiel von Jan Decker nach einem Drehbuch von Wolfgang Koeppen

Film + Gespräch
Montag 26.06.2017, 19.30 Uhr, Heineschuppen/Museumswerft, Eintritt 3 Euro
„F.P.1 antwortet nicht“

Filmvorführung und Gespräch über Wolfgang Koeppens Arbeit als Filmkritiker
im Heineschuppen der Museumswerft
Regie: Karl Hartl, D 1932, 35mm, 115 Min, u.a. mit Hans Albers, Sybille Schmitz, Peter Lorre
In Kooperation mit dem Wolfgang-Koeppen-Archiv und dem Filmclub Casablanca e.V.

Film
Mittwoch 28.06.2017, 19.00 Uhr, Koeppenhaus, Eintritt 3 Euro
„Ortelsburg – Szczytno. Es war einmal in Masuren“

Ortelsburg liegt am Rand der masurischen Seenplatte. Vor 1945 eine ostpreußische Stadt, gehört sie heute zu Polen und heißt Szczytno. Wolfgang Koeppen verbrachte hier Kindheit und Schulzeit. Der Filmtext stammt von Wolfgang Koeppen und wurde auch von ihm selbst eingesprochen.
BRD 1989/1990, Regie: Peter Goedel, TV-Dokumentarfilm, 82 Min

IMPRESSUM:
Die Greifswalder Koeppentage 2017 sind eine Veranstaltungsreihe des Literaturzentrums Vorpommern (in Trägerschaft des IKAZ e.V.) in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Deutsche Philologie an der Universität Greifswald, der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Wolfgang-Koeppen-Stiftung und des Suhrkamp Verlags. Wir danken für die Zusammenarbeit auch der Greifswalder Museumswerft e.V. und dem Filmclub Casablanca e.V.

V.I.S.D.P.
Literaturzentrum Vorpommern in Trägerschaft des Internationalen Kulturaustausch-Zentrums (e.V.), Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4, Greifswald, Tel.: 03834-773510, info@koeppenhaus.de, www.facebook.com/koeppenhaus