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Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern 2017 – Sechs FinalistInnen stehen fest

Jurypreis und Publikumspreise werden am 4.11.2017 in Greifswald vergeben
Lesung & Preisverleihung: 18.00 Uhr, Aula der Universität Greifswald, Domstr. 11, Eintritt frei

Am 4. November um 18.00 Uhr ist es wieder so weit: Sechs Autorinnen und Autoren stellen sich und ihre Texte öffentlich vor. Eine oder einer wird an diesem Abend mit dem zweiten Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet – gewählt von einer prominenten Jury, die ebenfalls anwesend sein und ihre Wahl begründen wird.

Die sechs FinalistInnen eint der biographische Bezug zum Land – eine Vorbedingung für die Bewerbung. Um den zweiten Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern konnten sich aus dem Bundesland gebürtige AutorInnen bewerben und auch AutorInnen aus dem gesamten Bundesgebiet, die einen signifikanten Teil ihres Lebens hier verbracht haben.

Finalist Lukas Valtin ist im Bundesland geboren, alle anderen FinalistInnen sind durch Umzug in der Kindheit oder durchs Studium nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Lukas Valtin zog es nach dem Abitur in Greifswald ins Ausland wie z. B. nach Frankreich. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer ist er Redakteur der „metamorphosen“ – Magazin für Literatur und Kultur. Autor und Grafiker Steffen Dürre studierte in Rostock und veröffentlichte bereits in der Literaturzeitschrift „RISSE“, er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift „Weisz auf Schwarz“. Sven Hirsekorn studierte in Neubrandenburg und arbeitet als Texter bei einem Software- und Internetunternehmen in Rostock. Bislang unveröffentlicht, brachte ihm seine erste Teilnahme an einem Literaturwettbewerb gleich den Einzug in die FinalistInnenrunde. Autorin Berit Glanz ist in Schleswig-Holstein geboren und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifswald. Sie schreibt und übersetzt Theaterstücke für Kinder und Jugendliche aus dem Norwegischen und Isländischen und war 2016 Finalistin beim renommierten Berliner Literaturwettbewerb „open mike“. Katharina Lang ist in Neubrandenburg aufgewachsen und arbeitet als Referentin einer internationalen Naturschutzorganisation. 2016 erschien ihre erste Veröffentlichung in der Literaturzeitschrift „RISSE“. Autor André Hatting lebt in Stralsund und arbeitet als Moderator und Lyrikkritiker. Eigene Gedichte veröffentlichte er ebenfalls in der Literaturzeitschrift „RISSE“.

Ohne Kenntnis der biographischen Hintergründe und des bisherigen Schaffens hat die dreiköpfige Jury – Anke Jahns (Journalistin NDR), Moritz Baßler (Literaturkritiker und Literaturwissenschaftler), Bert Papenfuß (Autor) – diese sechs FinalistInnen ausgewählt, Grundlage waren über 70 anonymisierte Einsendungen. Am Sonnabend wird sich entscheiden, wer den Preis der Jury erhält, der mit einem dotierten Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas, einer Publikation im freiraum-verlag und einer Lesereise durch verschiedene literarische Institutionen des Landes verbunden ist.

Doch auch das Publikum vergibt an diesem Abend erneut drei Preise, an die neben Ruhm auch Preisgelder und die Möglichkeit zur Veröffentlichung geknüpft sind. Die fünf Institutionen, die den Preis ins Leben gerufen haben, freuen sich auf viele interessierte Gäste und deren Beteiligung am literarischen Leben des Bundeslandes. Denn Mecklenburg-Vorpommern kann nicht nur auf ein reiches literarisches Erbe zurückblicken: Auch heute schreiben zahlreiche Autorinnen und Autoren in und aus M-V herausragende Lyrik und Prosa. Neben den namhaften GegenwartsautorInnen aus M-V gibt es noch viele weitere zu entdecken.

Die Institutionen hinter dem Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern:

Literaturzentrum Vorpommern im Koeppenhaus (Greifswald)
freiraum-verlag (Greifswald)
Künstlerhaus Lukas (Ahrenshoop)
Literaturhaus Rostock
LiteraturRat Mecklenburg-Vorpommern e.V. (Geschäftsstelle im Literaturhaus Rostock)

Die Preisverleihung am 04.11.2017 findet in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie der Universität Greifswald statt.

FinalistInnen

Steffen Dürre©privat, geboren 1983 in Weimar, nach Rostock umgezogen worden. Studium der Germanistik und Philosophie in Rostock. Herausgeber der Literaturzeitschrift „Weisz auf Schwarz“. Erfolgreich in selbstverhindernder Autorenschaft, gelegentlich selbst darin scheiternd. Tätig als Grafiker. Veröffentlichungen in der Zeitschrift „RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern“. Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben und Lesebühnen in M-V und Berlin. Foto: (c) privat

Berit Glanz(c)Lucas Treise, 1982 in Preetz geboren, studierte Theaterwissenschaft und Skandinavistik in München, Stockholm und Reykjavík. Nach einem längeren Island-Aufenthalt arbeitet sie seit 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neue Skandinavische Literaturen des Instituts für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifswald. Sie war 2016 Finalistin beim 24. open mike in Berlin und wurde im Herbst 2017 eingeladen, an der Textwerkstatt „Kölner Schmiede“ teilzunehmen. Außerdem schreibt sie Theaterstücke und übersetzt Theaterstücke für Kinder und Jugendliche aus dem Norwegischen und Isländischen. Berit Glanz wurde u. a. zwei Mal mit einem Übersetzungsstipendium des Norsk Dramatikerforbundet ausgezeichnet. Foto: (c) Lucas Treise

André Hatting(c) Anne Pilgrim wurde 1974 in Wilhelmshaven geboren. 1995 begann er mit ersten Veröffentlichungen, Lesungen und Kunstprojekten. Nach dem Studium von Linguistik, Philosophie und Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft an FU und HU Berlin folgte ein Volontariat beim Deutschlandradio. Heute arbeitet er als Moderator und Lyrikkritiker. Eigene Gedichte veröffentlicht er u.a. in „RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern“. André Hatting lebt seit 2011 in Stralsund. Foto: (c) Anne Pilgrim

Sven Hirsekorn© Kristina Becker, 1977 in Berlin geboren, studierte in Neubrandenburg Geoinformatik. Seit 2013 lebt und arbeitet er in Rostock als Texter für ein Software- und Internetunternehmen. Für 2018 ist die Selbstständigkeit als freier Texter und Content-Manager geplant. Bislang existieren keine Veröffentlichungen. Die Bewerbung um den Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern ist seine erste Teilnahme an einem Literaturwettbewerb.
Foto: © Kristina Becker

Katharina Lang© privat, 1978 in Leipzig geboren, in Neubrandenburg aufgewachsen, lebt und arbeitet in Berlin. Nach einer kaufmännischen Ausbildung in Hamburg studierte sie Ethnologie und Volkswirtschaftslehre in Berlin. Seit 2009 ist sie Referentin einer internationalen Naturschutzorganisation. „Prolog zu einem unveröffentlichtem Roman“, erschienen in „RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern“ (Heft Nr. 36, Frühjahr 2016), ist ihre erste Veröffentlichung. Foto: © privat

Lukas Valtin© privat, geboren 1991 in Anklam, ist in Ostvorpommern aufgewachsen und hat sein Abitur in Greifswald gemacht. Seit 2011 Studium der Literatur in Berlin und Nottingham (UK). Auslandsaufenthalte in Norwegen, Uganda und Frankreich.
Er ist Redakteur und Mitgründer der seit 2013 erscheinenden Zeitschrift für Literatur und Kultur „metamorphosen“, herausgegeben im Berliner Verbrecher Verlag. Er war 2009 Finalist des Hattinger Förderpreises für junge Literatur und 2016 des Richtungsding-Literaturpreises. Für den Berliner Verlag SuKuLTuR übersetzte er 2016 Etel Adnans Text „Écrire dans une langue étrangère“. Foto: © privat

Die Jury zum Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern 2017:

Anke Jahns, Jahrgang 1963, hat in Leipzig Journalistik studiert, bevor sie über Ungarn in den Wes-ten flüchtete. Journalistisch war sie lange Zeit vor allem im Bereich Investigative Recherche tätig und produzierte Fernsehdokumentationen für NDR und ARD.
Ihre Buchempfehlungen werden in den Kultursendungen von NDR 1 Radio MV und im Nordmagazin veröffentlicht. Unter den jährlich 90.000 deutschsprachigen Neuerscheinungen versucht Anke Jahns die Perlen herauszufischen, wenn möglich, mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern. Nicht nur erzählende Prosa, sondern auch und gerade Lyrik spielt für sie eine wichtige Rolle.

Moritz Baßler ist Professor für Neuere und Neueste deutsche Literatur in Münster; zuvor lehrte und forschte er am Institut für Germanistik der Universität Rostock. Als Literaturkritiker schreibt er u. a. für taz, FAZ und Literaturen. Er war u. a. für den Wilhelm-Raabe-Preis als Juror tätig und war bereits Mitglied der Jury zum Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern 2016.

Bert Papenfuß, geboren 1956 in der Reuterstadt Stavenhagen, ist ausgebildeter Elektronikfacharbeiter, Ton- und Beleuchtungstechniker und seit 1980 freischaffender Schriftsteller, häufig in Zusammenarbeit mit Malern und Musikern. Er lebt in Berlin und ist Mitherausgeber der aufeinander folgenden kulturpolitischen Zeitschriften SKLAVEN (seit 1994), SKLAVEN Aufstand (ab 1998), GEGNER (ab 1999) und Abwärts! (seit 2014 ).
Von 1999 bis 2008 war Papenfuß Mitbetreiber der Tanzwirtschaft Kaffee Burger, von 2010 bis 2015 der Kulturspelunke Rumbalotte continua. Seither ist er in den Fängen des Rumbalotte Prenzlauer Berg Connection e.V.

Lesung & Preisverleihung: 18.00 Uhr, Aula der Universität Greifswald, Domstr. 11, Eintritt frei