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„Ich war Zeuge, aber ich bin nicht dabei gewesen“

Eine Ausstellung von Schülern der Medien- und Informatikschule zu Wolfgang Koeppens Greifswald-Text „Jugend“ in der Rathausgalerie Greifswald

Wolfgang Koeppens „Jugend“ erzählt von einem jungen Außenseiter, der in seiner Geburtsstadt Greifswald niemals heimisch wird. Mit dem Makel der Armut und der unehelichen Geburt behaftet, streift er durch die Stadt, verfolgt von den argwöhnischen Blicken der Bürger. „In meiner Stadt war ich allein“, urteilt der Junge, feiert Niederlage und Zusammenbruch des Kaiserreiches und denkt an Flucht in die großen Städte und fernen Länder.
Die Schüler des 2. Fachjahres des Grafikdesign-Studienfachs ließen sich von der Lektüre dieses kunstvoll düsteren Textes zu eigenen Arbeiten inspirieren. Entstanden ist keine schlichte Bebilderung von „Jugend“, sondern eine Aneignung des Textes in verschiedenen originären Bildsprachen.

Eine Kooperation der Medienschule Greifswald mit dem Koeppenhaus und der Kleinen Rathausgalerie. Eine Ausstellung innerhalb der Veranstaltungsreihe „Ich versuchte die Stadt“ des Literaturzentrums Vorpommern im Koeppenhaus. Gefördert durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes.
Gefördert durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes.

Eröffnung: Donnerstag, 05.11.2015, 18.00 Uhr mit Worten vom Oberbürgermeister Stefan Fassbinder und Musik von Bob Beeman.
Ausstellungsdauer 06.11.-30.12.2015

Öffnungszeiten der Kleinen Rathausgalerie
Montag – Donnerstag 8:00 – 18:00 Uhr
Freitag 8:00 – 15:30 Uhr
Eintritt frei
Bild: Benita Lohse

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Ausstellung „Weisse Wölfe – eine grafische Reportage über rechten Terror“ +++ Ausstellungsdauer verlängert bis 28.11.2015 +++

Die Stadt Dortmund tief im Ruhrgebiet hat eine der vitalsten Neonazi-Szenen Deutschlands. Gewalttäter haben hier Familien aus ihren Häusern vertrieben. Sie haben im Laufe der Jahre mehrere Menschen umgebracht. Heute ziehen sie mit Fackeln vor Flüchtlingsheime und schicken Journalisten Todesanzeigen. In der grafischen Reportage „WEISSE WÖLFE“ enthüllen Autor David Schraven und Zeichner Jan Feindt ihre Ideologie. Und zeigen: Es sind regionale Gruppierungen wie jene in Dortmund, die Anschläge nach Art des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) erst möglich machen.

Mit der Ausstellung ausgewählter Motive aus dem Buch sollen die Hintergründe von rechtsradikalen Anschlägen in Dortmund und anderen Regionen Deutschlands erhellt werden. Sie besticht als eine begehbare Reportage über den Neonazi-Terror; eine Erfahrung, die anders, vielleicht auch intensiver wirkt als die Erfahrung einer durchgeschriebenen Geschichte. „Wir glauben, man begreift erst vor den Bildern stehend richtig, dass die beschriebenen Handlungen in der grafischen Reportage Realität sind und nicht frei erfunden“, sagt Autor David Schraven über das Ausstellungskonzept.

Die Ausstellung in Greifswald ist eine Kooperation von der Heinrich-Böll-Stiftung MV, dem Koeppenhaus und CORRECT!V.
Ausstellungsdauer 15.10.2015 – 31.10.2015
Öffnungszeiten: Di-Sa 14 bis 18 Uhr (Donnerstags bis 20 Uhr), der Eintritt ist frei
www.correctiv.org
Bildrechte: CORRECT!V

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Finissage: Wolfgang Koeppens Greifswald-Text „Jugend“ und Greifswald Fotos von Torsten Rütz am Do, 8. Oktober 2015

Wolfgang Koeppens „Jugend“ erzählt von einem jungen Außenseiter, der in seiner Geburtsstadt Greifswald niemals heimisch wird. Mit dem Makel der Armut und der unehelichen Geburt behaftet, streift er durch die Stadt, verfolgt von den argwöhnischen Blicken der Bürger. In düsteren Bildern zeichnet Koeppen so ein Porträt von Greifswald, das einem bösen Traum ähnelt. „In meiner Stadt war ich allein“, urteilt der Junge, feiert Niederlage und Zusammenbruch des Kaiserreiches und denkt an Flucht in die großen Städte und fernen Länder. Seine eigentliche Heimat findet er in den Traumwelten des Theaters, des Kinos und vor allem in den Büchern.

Der 1965 in Greifswald geborene und aufgewachsene Torsten Rütz fotografiert seit Mitte der 1980er in der Altstadt – nicht auf den Spuren von „Jugend“, sondern auf eigenen Wegen. Zunächst galt sein Interesse der Dokumentation der Architektur in der durch den brachialen Flächenabriss geprägten Altstadt, aber auch dem Einfangen der geheimnisvollen Schönheit dieser Jahrhunderte alten Häuser. Später wurden auch jene Menschen Teil der Bildkompositionen, die ihm auf den Steifzügen durch die bereits weitgehend verlassenen Straßenzüge der nördlichen Altstadt begegneten. Die vom Koeppenhaus ausgewählten Fotos aus dem großen Fundus von Torsten Rütz stammen aus den Jahren 1986 bis 1992.

Die Fotografien sind keine Bebilderung von „Jugend“, wie auch Koeppens Text keine Bildbeschreibung der Fotos sein kann. Doch das Zusammenspiel von Text und Bild ist verführerisch. Und manchmal ruft es den Fluch in Erinnerung, den der junge Protagonist einst über die Stadt verhängte:
„…wie haßte ich die Stadt und wünschte die Schlangen herbei, eine gleitende Natter um jeden Pfosten, der ein Dach trug, ein Bett und den tiefen Schlaf all der Gerechten stützte“.

Finissage am Donnerstag, 08.10.2015, 19 Uhr im Koeppenhaus. Zur Finissage zeigt Torsten Rütz Farbdias aus Greifswalds 80er Jahren.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ich versuchte die Stadt“ des Koeppenhauses.
Gefördert durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes.

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„Ich versuchte die Stadt“ – Installation zu Wolfgang Koeppens Greifswald-Text „Jugend“ in der Stadtbibliothek vom 15.10. bis 3.11.2015 +++ Installation verlängert bis 24.11.2015 +++

„Ich versuchte die Stadt“ – unter diesem Motto lädt das Koeppenhaus diesen Herbst zu verschiedenen Veranstaltungen rund um Wolfgang Koeppens kunstvoll düsteren Greifswald-Text „Jugend“ ein. Auch die Textinstallation in der Stadtbibliothek möchte Sie zum eigenen Weiterlesen verführen. Entdecken Sie Koeppens Greifswald und versuchen auch Sie die Stadt. Hierbei helfen Ihnen die Zitate aus „Jugend“, die Sie in den Karteikästen finden. Regt Sie eines der Zitate zu einer eigenen Arbeit an? Dann verwenden Sie dieses doch als Titel für Ihren Beitrag, der bis zum 25. November im Koeppenhaus entgegengenommen wird.
Schreiben Sie einen eigenen Text, beteiligen Sie sich mit Collage, Zeichnung oder Bild oder machen Sie sich mit der Kamera auf den Weg durch die Stadt. Ob Liebeserklärung an Greifswald, nüchterne Alltagsbeobachtung oder Verwünschung der Stadt, Ihr Beitrag ist willkommen.
Eine Auswahl der Arbeiten wird im Koeppenhaus nach Abschluss unserer Veranstaltungsreihe präsentiert. Gefördert durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes.

Öffnungszeiten der Stadtbibliothek
Mo-Fr 10-18 Uhr, Mi geschlossen, Do bis 20 Uhr, Sa 10-13 Uhr

Ausstellung

KOEPPENTAGE 2015: „Der geborene Leser, für den ich mich halte…“ – Wolfgang Koeppens Lektüren

Ausstellung im „Münchner Zimmer“ des Koeppenhauses und der Ausstellung im „Labyrinth des Schreibens“

Als der „geborene Leser“ betonte Wolfgang Koeppen oft, dass er „Gedrucktes verschlinge“ und Lesen ein „Lebensbedürfnis“ für ihn sei. Bereits in frühester Kindheit wurde er von den Märchenvorlesungen seiner Mutter in die Welt der Literatur und die Faszination des Lesens eingeführt, die ihn zeit seines Lebens nicht mehr losließen – davon zeugt nicht zuletzt seine umfangreiche und vielseitige Privatbibliothek.
Die Ausstellung im Münchner Zimmer möchte anhand zahlreicher Fundstücke aus dem Nachlass ausgewählte Lektüren Koeppens vorstellen. Die Ausstellungsschwerpunkte gewähren Einblicke in ein passioniertes, nicht auf den Bereich der Literatur beschränktes Leserleben und zeigen auch, wie Rezeption und Produktion von Literatur bei Wolfgang Koeppen ineinander übergehen.

Eine Ausstellung des Wolfgang-Koeppen-Archivs der Universität Greifswald.

Gleichzeitig wird in der Koeppenhaus-Galerie die Ausstellung „Wolfgang Koeppen – Im Labyrinth des Schreibens“ ergänzt mit Autorenportraits des Hamburger Zeichners und Grafikers Horst Janssen (1929-1995) gezeigt.
Bis 29.08.2015, Di-Sa, 14-18 Uhr, Eintritt frei

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Detlev Steinberg – Zehn Tage Tschetschenien

Im Frühjahr 1995 reiste Detlev Steinberg – Fotojournalist, künstlerischer Fotograf und exzellenter Kenner der Staaten der ehemaligen UdSSR – illegal nach Tschetschenien ein.
Mit seinen Kameras, zu Fuß unterwegs und auf sich allein gestellt, gelang es ihm, den Alltag mitten im aber auch neben dem Krieg in sehr unmittelbaren, bedrückenden, jedoch auch überraschend anderen schwarz-weiß Fotografien festzuhalten.

Detlev Steinberg studierte nach einer abgeschlossenen Lehre als Offsetdrucker Journalismus und absolvierte ein Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Nach der Tätigkeit für ADN-Zentralbild und die Tageszeitung ‚Junge Welt‘ wurde Detlev Steinberg schließlich Moskauer Fotokorrespondent der Zeitschrift ‚Freie Welt‘ (1977-1982). Dabei lernte er in dieser Zeit Moskau und auch die abgelegensten Sowjetrepubliken kennen. Die Redaktion wurde für ihn buchstäblich die Tür zur Welt: Reisen führten ihn u. a. nach Kuba und Nicaragua, China, Finnland, an den Nordpol und in die BRD. In den 90er Jahren arbeitete Steinberg er als Freischaffender gemeinsam mit Sebastian Pflugbeil zum Thema Radioaktivität in der Sowjetunion.

Di-Sa 14-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Eintritt frei

Foto: „122 mm“, Elistanshi am 04.02.1995, © 1995 Detlev Steinberg

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Wild, bedrohlich und fremd? Russland – eine intermediale Annäherung

Bilder prägen auf vielfältige Weise unser Leben. Die aktuelle Krise um Russland, die Ukraine und Europa hat verstärkt die Frage nach Identitätskonstruktionen mit Hilfe von Fotografien und ihnen nahestehenden Kunstformen in Ost und West aufgeworfen. Hauswand in Kiew
Ausgehend von einer Lehrveranstaltungsreihe zur Symbolpolitik unter Anleitung von Ute Marggraff am Institut für Slawistik der Universität Greifswald haben Seminarteilnehmer ästhetisch und politisch brisante Bildzeugnisse zusammengetragen. Zusammen mit der Greifswalder Fotografin Eva Held sowie FotografInnen und KünstlerInnen aus Deutschland, Russland und der Ukraine, wurde der in unterschiedlichen Formen gespeicherte Selbstfindungsprozess kreativ nachgezeichnet, analysiert und wissenschaftlich kommentiert.

Für die finanzielle Unterstützung, ohne die das Vorhaben in dieser Form nicht möglich gewesen wäre, gilt unser besonderer Dank dem Rektorat der Universität Greifswald und der Sparkasse Vorpommern, dem International Office sowie der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e.V.

Ausstellungsdauer bis 21.02.2015, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei
Foto: Ukrainischer St. Georg im Kampf mit der Hydra, Kyjiv ©Markus Saul

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Ich bin klein, aber wichtig

Die Kinderrepublik des Janusz Korczak zum polenmARkT 14

Warschau, Krochmalna Straße 92, Waisenhaus für jüdische Kinder – einst lebte hier Blumka und mit ihr Dr. Korczak, Frau Stefa und zweihundert Kinder. Blumka schrieb alle Erlebnisse des Alltags in ihrem Tagebuch auf, und fehlten ihr die Worte, so machte sie eine Zeichnung. Bis zu jenem Tag im Jahr 1942 als sie deportiert wurden…
Die Ausstellung zeigt Originalillustrationen aus den im Gimpel Verlag erschienenen Büchern „Blumkas Tagebuch“ von Iwona Chmielewska und „Fräulein Esthers letzte Vorstellung“ von Adam Jaromir und Gabriela Cichowska sowie historische Aufnahmen von Janusz Korczak.

Eine Ausstellung der Internationalen Jugendbibliothek München, präsentiert vom Literaturzentrum Vorpommern im Koeppenhaus mit der Kulturreferentin für Pommern.

Wir bieten Führungen für Schulklassen ab der 6. Klasse an. Anmeldungen bitte an info@koeppenhaus.de, Tel. 773510

Ausstellungsdauer 22.11.2014-10.01.2015, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei, Koeppenhaus, Bahnhofstr. 4-5

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Besitz – Beneath Notice

Ausstellung im Rahmen von Kunst heute & der Entwicklungspolitischen Tage in M-V

Besitz ist allgegenwärtig. Nur in eigener Definition variabel. Was kann in Besitz gebracht haben? Etwas oder auch Jemand? Wie definiert jeder für sich den eigenen Besitz, welche Wertigkeiten bestehen, wer trennt sich davon, wie wird er erhalten, wie erwirtschaftet? Aus künstlerischer Sicht spannende Fragen, da selbst geschaffene Arbeiten, selbst als wertvoll erachtet werden, diese aber von anderen z.T. kaum wahrgenommen werden.
Das „Hab und gut“ Projekt des Berliner Künstlers Christoph Brandl lädt Greifswalder ein im Koppenhaus ihr liebstes Ding auszustellen. 25 Objekte mit ihren Geschichten wurden Brandl übergeben und erzählt. Die Objekte sind nun zusammen mit den Geschichten für den Zeitraum von „Besitz“ im Koeppenhaus ausgestellt.

Künstlerbeteiligung im Projekt „Besitz – Beneath Notice“: Christoph Brandl (Installation), Urs Bumke (Zeichnung), Stefanie Riech (Zeichnung), Marike Schreiber (Zeichnung), Stefanie Schroeder (Film), Anne Wende (Zeichnung)

Vom 17. Oktober bis 15. November 2014, Di-Sa, 14:00 – 18:00 Uhr, Eintritt frei

Bild: Christoph Brandl

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Kuratorin: Stefanie Riech/Alte Bäckerei
Die Alte Bäckerei ist seit 2008 ein Kunst- und Projektraum in Greifswald: alte-baeckerei@gmx.net
Kooperationspartner: Koeppenhaus

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Vorschau auf „Grüß den krummen Stern von mir“

„Grüß den krummen Stern von mir“ ist eine Kooperation von Urs Bumke mit dem Greifswalder Autor Jürgen Landt. Jürgen Landts Texte werden mit Zeichnungen und Grafiken von Urs Bumke eingewickelt. Die Galerie im Koeppenhaus zeigt Grafiken und Texte zum gleichnamigen Buchprojekt.

Bis 11. Oktober, Di-Sa, 14:00–18:00 Uhr, Eintritt frei