Ausstellung

Verzettelt, verschoben, verworfen. Wolfgang Koeppens Schreibkrisen

„Der Schriftsteller weiß, es ist soweit, ein Buch soll entstehen, und
schon hält ihn nichts mehr am Schreibtisch, der Anblick unbeschriebenen
Papiers entsetzt ihn, er enteilt in die Straßen, und wenn er sich’s leisten
kann, verreist er.“

Trotz dieser Ausgangslage fängt Wolfgang Koeppen immer wieder
mit dem Schreiben an, einem Prozess, der sich oft als langwierig,
stockend und schwierig erweist und dessen Ausgang ungewiss ist.
Die Ausstellung im Münchner Zimmer möchte anhand ausgewählter
Typoskripte aus dem Nachlass diesem Schreibprozess nachgehen:
Wie fängt Koeppen an, wie schreibt er weiter an seinen Texten
und wie kommen die Texte zum Abschluss?

Eine Ausstellung des Wolfgang-Koeppen-Archivs der Universität Greifswald.
Bis 6. September, Di-Sa, 14:00–18:00 Uhr, Eintritt frei, Münchner Zimmer im Koeppenhaus

Foto: Wolfgang Koeppens Schreibtisch, Wolfgang-Koeppen-Archiv Greifswald

Foto: Wolfgang Koeppens Schreibtisch, Wolfgang-Koeppen-Archiv Greifswald

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Im Labyrinth des Schreibens

Wolfgang Koeppen Ausstellung

Der Schriftsteller Wolfgang Koeppen (1906–1996) ist eine Jahrhundertgestalt. Kindheitserlebnisse im Ersten Weltkrieg, Journalisten- und Theatererfahrungen in der Weimarer Republik, Buchveröffentlichungen während des Dritten Reichs und ein literarischer Neuanfang mit seinen bis heute gültigen Romanen aus den frühen 50er Jahren umspannen einen weiten historischen Horizont mit diversen Umbrucherfahrungen. Über wechselnde Zeiten hinweg führte der Autor eine literarische Existenz, sah sich als Romanfigur und Beobachter, entzog sich politischer Vereinnahmung und hatte sich scheinbar nach seiner Romantrilogie „Tauben im Gras“ (1951), „Das Treibhaus“ (1953) und „Der Tod in Rom“ (1954) ausgeschrieben. Auch wenn Koeppen fortan den Verleger- und Lesererwartungen, die auf Neues aus seiner Feder hofften, kaum gerecht werden konnte und er sich selbst als Schreibversager und im bürgerlichen Leben gescheitert empfand, zeugen doch die vielen Entwürfe und Projektskizzen aus seinem Nachlass von einem Koeppen, der schrieb, aus seinem Schreiblabyrinth jedoch keinen Ausgang mehr fand. Verlegerisches Mäzenatentum sorgte dafür, dass Koeppen das Leben eines in seinem Sinne modernen Autors führen konnte, in dem das Veröffentlichte nicht als alleiniger Maßstab einer literarischen Existenz galt.

Die Ausstellung widmet sich dem Künstler Koeppen, blickt in seine Schreibwerkstatt, zeigt den vielschichtigen Schriftsteller und produktiven Journalisten, dokumentiert seine Schreibqualen und Versagensängste, beschreibt einen Ästheten, der Literatur lebt, einen manischen Leser, Rollenspieler und pausenlosen Fabelerfinder. Die Ausstellung nutzt den Nachlass im Greifswalder Wolfgang-Koeppen-Archiv, um aus Koeppens „Zettelgebirge“, aus Briefen und Sachzeugnissen einen großen Literaten hervortreten zu lassen.

Die Ausstellung ist bis 06. September 2014, Di-Sa 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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„Der geheinmnisvolle Fremde“ von Mark Twain – Vernissage mit ATAK & Franz Zauleck, Hörspiel von Kai Grehn (Produktion Deutschlandradio Kultur 2013)

Twains letzte Erzählung birgt Phantastisches, Heiteres und Schreckliches über die Verblendung der Menschen und den Sinn des Lebens.
Die Ausstellung zeigt Originale, die der Berliner Künstler ATAK für die Neuausgabe von Twains Erzählung farbenprächtig illustriert hat, sowie rätselhafte Brennholzmasken von Franz Zauleck aus verworfen-wertlosem Material.

ATAK, geboren 1967 als Georg Barber in Frankfurt/Oder, absolvierte eine Ausbildung zum Schrift- und Grafikmaler, um sodann Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste Berlin zu studieren. Zahlreiche Preise und Dozenturen im In- und Ausland festigten seinen Rang als stilbildenden Künstler. Derzeit unterrichtet er als Professor für Illustration an der Burg Giebichenstein in Halle. ATAK lebt und arbeitet in Berlin. Aktuelle Ausstellungen von ATAK März – Mai 2014: Kopenhagen, Prag und Greifswald.

Franz Zauleck, 1950 in Berlin geboren, Bühnenbildstudium an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee, acht Jahre am Deutschen Theater Berlin. Seit 1980 erste Arbeiten als Illustrator.
1981 entsteht das erste Kinderbuch – „Lucie & Karl-Heinz“. Seit 1984 selbständig als Illustrator, Bühnenbildner, Grafiker, Hochschullehrer, Kinderbuch- und Hörspielautor u.a. Wurfsendungen bei Deutschlandradio Kultur. Zahlreiche Auszeichnungen u.a. „Schönste Bücher“, „Die 100 besten Plakate, Aufnahme in die Ehrenliste zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2004 und 2006. Franz Zauleck lebt und arbeitet in Berlin und Mecklenburg.

Ausstellung bis 24. Mai 2014, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei

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ZELLE ROSTOCK – bild.txt

ZELLE ROSTOCK zeigt neue Arbeiten, deren Ausgangsmaterial erinnerte, gehörte, gelesene, geschriebene bzw. gedruckte Texte oder Textfragmente sind.

Die Beiträge der sechs Künstler wurden unabhängig voneinander für die Ausstellung entwickelt und zeigen unterschiedliche Arbeitsansätze. ZELLE ROSTOCK ist eine Gruppe von Künstlern und Künstlerinnen, die – der eine schon immer, andere schon länger oder erst seit einigen Jahren bzw. wieder – verstreut in Mecklenburg-Vorpommern leben. Dazwischen, ungefähr in der Mitte, liegt Rostock.

Das Leben in großen Städten gewöhnt, sind die Künstler auf der Suche nach Austausch und gemeinsamen Aktivitäten. Sie stellen zusammen aus, erschließen aber lieber gemeinsam neue Orte, die unverbraucht sind und Aufforderungscharakter haben. Diese Orte, deren Geschichte noch ablesbar ist – gesellschaftliche Umbrüche, Abriss, Neubau, gescheiterte Sanierungen – schaffen Anlässe zum gemeinsamen Arbeiten, anregende Gespräche, interessante Begegnungen mit Leuten vor Ort. Indem die Gruppe die Dinge vorurteilsfrei betrachtet, ermöglicht sie auch den Einheimischen den fremden Blick.
Im April ist ZELLE ROSTOCK im Rahmen eines Workshop-Stipendiums im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop zu Gast und setzt die Arbeit am Projekt idyll.under construction #4 – ZELLE ROSTOCK in Ahrenshoop (nach Nossendorf, Richtenberg und Demmin) fort.

ZELLE ROSTOCK sind Ruzica Zajec (Rostocker Kunstpreis 2013), Iris Thürmer (Rostocker Kunstpreis 2012), Tanja Zimmermann (Mecklenburgischer Kunstpreis 2008), Reinhard Thürmer, Bernhard Schrock, Broder Burow. Zur Eröffnung spricht Silke Peters.

Ausstellung bis 05. April 2014, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei

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Ausstellung „Alle Welt. Das Landkartenbuch“ von Aleksandra Mizielińska & Daniel Mizieliński – noch bis 15. Februar 2014

Eine originell gezeichnete Bilderreise durch die Länder, Meere und Kulturen!

„Alle Welt. Das Landkartenbuch“ ist ein Atlas der besonderen Art. Er versammelt Karten von 42 ausgewählten Ländern und 7 Kontinenten. Darauf sind nicht nur Grenzen verzeichnet, Städte, Flüsse und Berge, sondern auch kulturelle Sehenswürdigkeiten, historische Plätze, große Persönlichkeiten, typische Tiere und Pflanzen, Freizeitbeschäftigungen, Nationalgerichte und vieles mehr.

Mehr als drei Jahre haben die beiden polnischen Buchgestalter Aleksandra & Daniel Mizielinski an diesem Werk gearbeitet! Über 4.000 Vignetten haben sie gezeichnet und sie überzeugen mit ihrer eigenwilligen grafischen Gestaltung und der außerordentlichen Lust am Detail. Ein Buch, das man wieder und wieder anschauen möchte und das jedes Mal mit neuen Entdeckungen aufwartet.

Die polnische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel „MAPY“ im Warschauer Verlag Dwie Siostry und ist nun in Deutschland im Moritz Verlag in Frankfurt/M., übersetzt von Thomas Weiler, erschienen.

Aleksandra Mizielińska, geb. Machowiak und Daniel Mizieliński, beide 1982 geboren, gründeten schon während ihrs Grafikdesignstudiums das Hipopotam Studio, in dem sie sich mit Buchgestaltung, Webdesign und Typographie beschäftigen. Beide leben in Warschau.
Im Moritz Verlag erschienen von Ihnen Treppe Fenster Klo. Die ungewöhnlichsten Häuser der Welt, Farbe Form Orangensaft. Verrücktes Design aus aller Welt, Sommerschnee und Wurstmaschine. Sehr moderne Kunst aus aller Welt

Ausgezeichnet (Auswahl)
Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Oktober 2013
LUCHS-Preis Dezember – Kinder- und Jugendbuchpreis der ZEIT und Radio Bremen, Dezember 2013

Das Literaturzentrum hat in Kooperation mit den Verlagen eine großformatige Ausstellung erstellt, die bis 15. Februar 2013, Di-Sa von 14-18 Uhr zu sehen ist.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung MV.

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4. Akt

Aktzeichnungen des „Atelier Wiesenstraße“

Seit Oktober 2009 zeichnet in der Greifswalder Wiesenstraße eine kleine Gruppe von Leuten verschiedener künstlerischer Berufe einmal wöchentlich Akt. Mit dabei sind Daniel Bott, Geralf Heymann, Konstanze Kühl, Mirjam Marcuse, Loraine Rexin, Holger Schultze, Regine Spillner und Detlef Witt. Die Gruppe versteht das Aktzeichnen als eine Form des berührungslosen Begreifens und der immerwährenden Suche nach der Faszination des menschlichen Wesens.

Unter dem Titel „nadine. der wiesenakt.“ hatte die Gruppe im März 2011 ihre erste Ausstellung in einer leerstehenden Wohnung in der Wiesenstraße. Die Eröffnung wird musikalisch von Claudia Otto (Soloflötistin des Philharmonischen Orchesters am Theater Vorpommern) begleitet.

Ausstellungsdauer:
16. Oktober bis 16. November 2013, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei

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Reiseandenken. Wolfgang Koeppens unbeschriebene Ansichtskarten

Von seinen Reisen brachte Wolfgang Koeppen neben schriftlichen Notizen auch regelmäßig Postkarten mit, die zumeist unbeschrieben blieben. Die Ausstellung präsentiert erstmals eine Auswahl aus dieser Sammlung in Verbindung mit den Reisetexten. Im Hintergrund steht die Frage nach Zusammenhängen und wechselseitigen Reflexionen von Postkarten und Reisetexten in Koeppens Schreiben. Die Recherche- und Forschungsarbeiten wurden von Studierenden im Rahmen eines Seminars am Institut für deutsche Philologie in Zusammenarbeit mit dem Wolfgang-Koeppen-Archiv geleistet.

Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei, bis 11. Januar 2014.

Bonn - Bundeshaus mit Plenarsaal, Wolfgang-Koeppen-Archiv Greifswald

Bonn - Bundeshaus mit Plenarsaal, Wolfgang-Koeppen-Archiv Greifswald

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Erich Maria Remarque – Militanter Pazifist

Eine Ausstellung zum Jubiläum „25 Jahre Städtepartnerschaft Greifswald-Osnabrück 1988-2013“
Foto: Erich Maria Remarque um 1950
Erich Maria Remarque, Autor weltbekannter Romane wie „Im Westen nichts Neues“, „Arc de Triomphe“ oder „Die Nacht von Lissabon“, setzte sich in seinen Werken kompromisslos gegen Krieg und Verfolgung und für Humanität und Toleranz ein. Die Ausstellung zeigt ein vielschichtiges Bild von Erich Maria Remarque, der in seinem Werk zugleich eine Chronik deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert vorgelegt hat. Der besondere Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf seinem humanistisch-politischen Engagement und seine Entwicklung zum „militanten Pazifismus“.

Ausstellungsdauer:
04. September bis 12. Oktober 2013, Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei

in Kooperation mit der Stadt Greifswald und dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück

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Weird Girls Project – Kitty Von-Sometime (GB/IS) im Rahmen des Nordischen Klang 2013

„Ich nehme das, was ich in meinem Kopf vorfinde, und mache es wahr. Ich bin ein Kind der neuen digitalen Welt und habe einen unstillbaren Hunger, meine Handlungen in digitaler Form aufzunehmen.“
Die Ausstellung zeigt Fotos, Film-Stills und Videos vergangener Episoden des Kunstexperiments mit jeweils mindestens 12-köpfigen Frauengruppen.
The Weird Tour of China:  Part I - Epic
Vernissage mit Kitty Von-Sometime und Berit Glanz (Lehrstuhl für Neuere Skandinavische Literaturen), Initiatorin und Koordinatorin des Weird Girls Project in Greifswald
Foto: Madi Ju

Ausstellung 05. Mai – 08. Juni 2013
Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei, Feiertags geschlossen

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Ronald Lippok illustriert Sibylla Schwarz: Poëtische Gedichte

Drüm ruff nur nicht den Todt zu viel

Sibylla Schwarz, geboren 14.2.1621 in Greifswald, nannte man wegen ihrer Frühreife und ihres frühen Todes die „pommersche Sappho“ oder die „Zehnte Muse“. Sie ist die erste Dichterin, die neben religiösen auch weltliche Themen in der Tradition der barocken Kunstdichtung gestaltet hat. Sibylla Schwarz starb bereits 1638 als Siebzehnjährige. (Quelle: Sibylla Schwarz. Deutsche Poëtische Gedichte)
Im Herbst 2012 erschien bei Rothahndruck Berlin eine handgedruckte und handgebundene Ausgabe „Sibylla Schwarz. Deutsche Poëtische Gedichte“ mit Gedichten von Sibylla Schwarz und Grafiken des Zeichners und Musikers Ronald Lippok, Dr. Michael Gratz begleitete das Projekt und lieferte die Anmerkungen sowie die biographische Notiz.

Zur Vernissage am FR 05. April 2013 um 19.00 Uhr werden neben einer Einführung (Dr. Michael Gratz) auch Gedichte von Sibylla Schwarz (Lesung Eva-Maria Blumentrath) vorgetragen.
Eintritt frei

Anschließend ab 20.30 Uhr lädt das IKUWO zur musikalisch-literarischen Weiterführung zur „Chronik der Zone Greifswalder Bodden“ mit Bert Papenfuß, Ronald Lippok und Alex Pehlemann & Sounds ́n ́Poetry
Eintritt 5 Euro

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2013 von Dienstag bis Samstag 14-18 Uhr im Koeppenhaus zu sehen. Der Eintritt ist frei.