Hintergrund
Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in der Bahnhofstraße 4 in Greifswald geboren. Seine Werke, wie „Das Treibhaus“ oder „Jugend“, das seine Greifswalder Lebensjahre thematisiert, stehen in der Tradition der literarischen Moderne und haben die gesellschaftlichen Realitäten ihrer Zeit – vom Vorabend des 1. Weltkrieges bis hin zu den ersten Jahren der Bundesrepublik – in herausragender Form künstlerisch-kritisch reflektiert. Die Literaturkritik hat seine Werke erst spät, dann aber sehr positiv aufgenommen: „Vielleicht ist er der originellste Prosapoet, der vorzüglichste Stilist unserer zeitgenössischen Literatur.“ (Marcel Reich-Ranicki)
Entwicklung des Zentrums
Durch die Initiative des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Günter Grass und die daraufhin von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten anteiligen Sanierungsmittel konnte die über Jahre entwickelte Vision einer literarischen Begegnungs- und Forschungsstätte im Geburtshaus Wolfgang Koeppens verwirklicht werden.
Zu Beginn des Jahres 2003 wurde das Wolfgang Koeppen-Haus eröffnet. Die Reduktion der architektonischen Formensprache ist an die Ästhetik Wolfgang Koeppens angelehnt und ermöglicht eine vielfältige Nutzung des Hauses. Neben dem Koeppen-Archiv, das von der Ernst- Moritz-Arndt-Universität verwaltet wird, beheimatet das Haus das Literaturzentrum Vorpommern, das sich inzwischen regional und überregional als wichtige Kultureinrichtung etabliert hat.
Das Literaturzentrum umfasst einen Veranstaltungsraum, in dem wöchentlich Lesungen, Vorträge und Konzerte oder auch literatur- und kulturwissenschaftliche Tagungen stattfinden, ein Literaturcafé, eine Galerie, in der Wechselausstellungen aus dem Spannungsfeld Literatur und Kunst präsentiert werden, und das Münchner Zimmer.
Bauherrn waren die Hansestadt Greifswald und Architekten-ARGE Schulte/Marsiske/Kuhl.
Das Bauvorhaben wurde gefördert von:
- Bundesregierung (Beauftragter für Kultur und Medien)
- Land Mecklenburg-Vorpommern (Ministerium für Arbeit und Bau, Ministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur)
- Hansestadt Greifswald